UMF-Perspektive

DAZ-Intensivklassen

Ausgehend von einer Situations- und Bedarfsanalyse in den hessischen Aufnahmeeinrichtungen und Schulen wurden Konzeptentwürfe für schulbegleitende Maßnahmen zur Sprachförderung entwickelt. Diese finden Anwendung in Intensivlernklassen der Partnerschulen.

Ziel der Intensivklassen an hessischen Schulen ist es, einen langsamen Übergang in die Regelklassen zu schaffen. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, nach einem Jahr des intensiven Lernens ausreichende Deutschkenntnisse zu erwerben, damit sie den Regelunterricht erfolgreich besuchen können (lt. Verordnung zum Schulbesuch von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache vom 5. August 2008, § 7).

Deutsch ist in und außerhalb der Schule Kommunikationssprache und der "gesteuerte" Zweitspracherwerb ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Schullaufbahn und gesellschaftliche Integration. Der Zweitspracherwerb vieler UMF verläuft jedoch oft nicht erfolgreich und wird leider meist nicht kontinuierlich gefördert. Im Klassenverband kann allein mit der Methode der inneren Differenzierung auf die betroffenen UMF nicht individuell eingegangen werden. Daher ist eine gezielte Förderung, die so früh wie möglich ansetzt, umso sinnvoller und wichtiger. Die Möglichkeit durch die Intensivklassen Maßnahmen schnell zu ergreifen und zu reagieren, statt lange abzuwarten, erspart den UMF als auch den Lehrern Unzufriedenheit, Frust und Ärger. Damit der individuelle Lernerfolg gewährleistet ist, sollte eine möglichst den Bedürfnissen gerechte Sprachförderung angeboten werden. Diese Gegebenheiten erhöhen automatisch die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler und erhöhen das Selbstvertrauen, die gelernte Sprache anzuwenden.

Beispielprojekt: Kooperation mit der Anne-Frank-Realschule Fritzlar zur Konzeption einer Intensivklasse sowie weiterer Förderoptionen für UMF

Die ersten Kontaktaufnahmen zu Schulen erfolgten im Rahmen unseres Projekts ab November 2012. Ein erstes Pilotprojekt ist im Herbst 2012 in Fritzlar entstanden. Da dort im Januar 2012 eine neue Betreuungseinrichtung eröffnet hatte, wurden im Herbst 2012 zum ersten Mal mehrere UMF in die Fritzlarer Anne-Frank-Schule eingeschult. Zwei Integrationsbeauftragte der Schule mussten entsprechend schnell Fördermaßnahmen einrichten. Im Februar 2013 wurde mit Unterstützung unseres Vereins, des FIBW e.V., eine Intensivlernklasse für das Schuljahr 2013/2014 konzipiert und beantragt, die vom zuständigen Schulamt auch bewilligt wurde. Das FIBW e.V. unterstützt bei der Konzeption der Intensivlernklasse, bei der laufenden Betreuung, und beteiligt sich durch mehrere Lehrkräfte an den Fördermaßnahmen.

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